hirnblutung :: die Achte :: Mi, 7. November :: Cabaret Voltaire

Liebe FreistilphilosophInnen

Kommenden Mittwoch findet die nächste hirnblutung statt. Ihr könnt ab heute im Netz eigene Themenvorschläge posten (hier: http://hirnblut.elenchos.ch/?p=100). Ich werde wie immer auch ein, zwei Vorschläge anbringen. Und anfangs nächster Woche gibts noch einen Reminder. Ich freu mich auf euer zahlreiches Erscheinen.
Ausserdem scheint die Zusammenfassung der letzten Diskussion noch den einen oder die andere zum Weiterdenken bewegt zu haben. Bisherige Kommentare findet ihr hier: http://hirnblut.elenchos.ch/?p=96. Dort könnt ihr natürlich auch weiterhin eure Anmerkungen anbringen.
Im Übrigen haben nur relativ wenige Leute auf die Zwischenevaluation reagiert. Das mit Abstand deutlichste Ergebnis der Umfrage läuft darauf hinaus, dass ich in Zukunft die Wochentage jeweils alternieren werde, damit auch Leute Gelegenheit zur Teilnahme haben, denen der Mittwoch nicht passt. Diese Änderung wird aber erst ab 2008 möglich sein, da die nächsten Termine bis Ende Jahr schon stehen (übernächster: 5. Dezember).

5 Kommentare zu “hirnblutung :: die Achte :: Mi, 7. November :: Cabaret Voltaire”

  1. Ralph :

    Krankheit als Sprache der Seele (Psychomatische Theorien, alternativmedizin)

    In wie fern ist der Mensch selbst für sein Wohlbefinden verantwortlich?
    Wie effizient sind die neu kommenden alternativen wie Akupunktur / Chinesische Medizin / Handauflegen etc.

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  2. imre :

    Gibt es so etwas wie Authentizität, und wenn ja, was verstehen wir darunter?

    Im naiv-alltäglichen Verständnis gehen die meisten Leute davon aus, dass es so etwas wie Authentizität gibt und dass es sich dabei um einen erstrebenswerten Zustand handelt. Statt von Authentizität wird manchmal auch von Eigentlichkeit geredet, oder davon, dass man bei sich bzw. sich selbst ist. Diese Redeweise scheint davon auszugehen, dass es so etwas wie ein wahres oder echtes Selbst gibt, das häufig von einem falschen oder oberflächlichen Selbst verdeckt wird und das man daher zu suchen und dem man treu zu sein hat. Beim entgegen gesetzten Zustand spricht man häufig auch von Künstlichkeit oder Entfremdung.
    Diese Vorstellung von Authentizität ist relativ verbreitet und scheint ihre Grundlage in persönlichen Erfahrungen bzw. Beobachtung zu haben. Sie geriet im Zuge der Essentialismus-Kritik des letzten Jahrhunderts zunehmends in Verruf. Seit wir wissen, dass wir im gesellschaftlichen Kontext immer – auch in den intimsten Beziehungen – soziale Rollen (Lehrerin, Sohn, etc.) spielen, dass wir unser “Innenleben” immer mit Medien (Sprache, technische Medien etc.) artikulieren, äussern und kommunizieren müssen und seit in der Philosophie der Rekurs auf ein definierbares Wesen (des/eines Menschen) in den Totalitarismusverdacht geraten ist, scheint der Glaube verpönt zu sein, dass es hinter diesen Masken und Medien noch etwas davon Unabhängiges geben könne, worauf man hinzielen soll und dem man etwas schuldig sei. Versteht man Kultur als zeichenvermitteltes, reflexives Abstandnehmen von der Natur, so müsste man behaupten, dass Authentizität dem Kulturtier Mensch bloss noch als sehnsüchtige Erinnerung an einen verlorenen Zustand gegeben ist, ihm als erlebbare Wirklichkeit aber letztlich verwehrt bleibt.
    Die Relevanz der Fragestellung ergibt sich für mich folglich aus der Kluft, die zwischen philosophisch und wissenschaftlicher Kritik am Authentizitätskonzept einerseits und der persönlichen Erfahrung von Echtheit bzw. Künstlichkeit oder Entfremdung andererseits besteht. Wie lässt sich diese Kluft angemessen interpretieren? Lässt sich ein Authentizitätsbegriff denken, der mit der genannten Kritik verträglich ist? Was spricht für und was gegen Authentizität?

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  3. booster :

    Das Thema erscheint mir interessant. Literatur/Links dazu?

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  4. imre :

    Ich weiss jetzt nicht auf welchen Vorschlag sich der letzte Kommentar bezieht, was meinen angeht, so kann ich leider nicht mit weiterführenden Links oder Literaturangaben dienen. Beruht mehr so auf einer Beobachtung aus Gesprächen mit kritisch denkenden ZeitgenossInnen. Darum hab ich auch so weitläufig ausgeführt. Nehme an, dass man sowohl bei postmodernen als auch bei konstruktivistischen und ähnlichen Ansätzen (halt eben das ganze letzte Jahrhundert,-) fündig wird. Sorry, bitte selber googlen…

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  5. Sandalenexhibitionist :

    Wenn ich die Thematik mehr oder weniger richtig verstanden habe, dann kannich vielleicht einen eigen erstellten Blog präsentieren, der zwar noch kaum ausführlich ist, sich aber auch mit der Thematik auseinander setzt (sofern eben richtig interpretiert).

    Dort vorhanden sind auch Namen wie Locke oder Humes, die die Idee der Tabula Rasa vertraten, die ich zu diesem inexistenten “Ich” formulierte…

    http://nicht-ich.blogspot.com

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